Ausstellung
Die Surrealisten und die Landschaft des Unterbewusstseins
Eine Ausstellung aus den Werken der Kunsthalle Karlsruhe, die die Betrachter in einer Reise durch das Unterbewusstsein – ihr eigenes und das der Künstler – begleiten.
Der Surrealismus ist eine Avantgardebewegung, die sich in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt hat und die nicht nur die Kunst und Literatur der Zeit beeinflusst hat, sondern auch von vielen als Lebensstil übernommen wurde. Schon bei der metaphysischen Malerei des Vorläufers Giorgio de Chirico wurden die Merkmale und Regeln der Klassik abgelehnt. Die Surrealisten führten das noch weiter, indem sie das, was in unserem Unterbewusstsein passiert, ins Zentrum ihrer Kunst setzten: All das Unharmonische, Dissonante und Irrationale, das normalerweise versteckt und verdrängt wird, wird von ihnen skrupellos auf ihren Werken sichtbar gemacht. Sie leben in einer Welt, in der das Böse und das Hässliche genauso wie das Gute und das Schöne das Recht zu existieren haben und lehnen deswegen konventionelle Regeln ab. In der Ausstellung „Die Surrealisten und die Landschaft des Unterbewusstseins“ kommen etwas so Unorthodoxes wie die Surrealisten und etwas so Klassisches wie die Landschaft zusammen, um die Besucher in einer Reise durch das Unterbewusstsein – ihr eigenes und das der Künstler – zu begleiten.
Zusammen mit den surrealistischen Werken von René Magritte, Yves Tanguy, Max Ernst, Joan Miró und Willi Baumeister werden auch Landschaften von Paul Klee, Alexander Jawlensky, Fritz Klemm und Franz Marc gezeigt. Diese Künstler haben nicht die Welt einfach so abgebildet, wie sie ist, sondern ihren eigenen, subjektiven, mit Gefühlen beladenen Eindruck ihrer Umgebung dargestellt und in dem Sinne auch teilweise die Landschaft ihres Unterbewusstseins gemalt. Trotzdem soll man nicht zu dem Ergebnis kommen, dass alle Künstler der Ausstellung diese Gattung auf die gleiche Art behandelt haben. Unter den Exponaten befinden sich Werke wie die von Baumeister, Miró und Klemm und wie „Die Windsbraut“ von Max Ernst, in denen die Künstler tief in ihre Innenwelt geschaut haben und ihr Subjekt so abstrakt dargestellt haben, dass man es möglicherweise ohne Titel gar nicht identifizieren könnte. Dazu kommen die Gemälde Magrittes, Tanguys und Klees: Sie sind schon als Landschaften erkennbar, aber sie sind für den Betrachter nicht zu verorten und nicht leicht zu verstehen. Schließlich findet man „Der Wald“ und „Europa nach dem Regen I“ von Ernst und die Bilder Marcs und Jawlenskys; ihre Subjekte sind leicht zu bestimmen (Wälder, Tiere, Berge usw.), aber sie wurden auf eine innovative, unerwartete und persönliche Art von den Künstlern dargestellt.