Auf diesem Gemälde Ernsts ist kein konventioneller Wald zu sehen: Die gewaltigen Bäume erinnern nicht an lebhafte, grüne Natur, sondern an Tod und Steine. Hinter ihnen ist der hellblaue, leicht bewölkte Himmel, in dessen Mitte man einen enormen, hohlen Kreis aus rostigen Farben sieht. Diese Art himmlischer Orbit ist oft in Ernsts Darstellungen zu finden. Wie in den anderen Werken dieser Ausstellung, wurde hier ein ziemlich klassisches Thema auf eine unerwartete Art dargestellt.

Der Wald ist ein sehr wichtiges Motiv für den Künstler, das er während seiner ganzen Karriere immer wieder gemalt hat. Wälder sind für ihn sehr bedeutsam, weil er sie mit seinen ersten Kindheitserinnerungen verbindet und weil sie seine Innenwelt symbolisieren. Durch dieses Gemälde zeigt uns Ernst nicht nur eine unkonventionelle Landschaft, sondern auch einen Teil seines Unterbewusstseins.

Typisch für den Künstler ist auch die Technik der Grattage („das Kratzen“). Dafür malte er mehrere Farbschichten auf eine Leinwand und drückte Gegenstände wie Holzbretter und Muschel darauf, um ihre Struktur auf das Bild zu übertragen.