Yves Tanguy, Surrealistische Landschaft, 1927, Öl auf Leinwand, 100 x 81 cm, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.
Auf diesem Bild Tanguys, das schwarz-weiß mit einigen bunten Stellen ist, findet man vor einem nebligen, verschwommenen Hintergrund präzise gemalte Elemente. Sie haben die Form von Wolken, Menschen, Pflanzen, Steinen und nicht identifizierbaren Objekten und haben alle, außer den Wolken, einen Schatten. Die innovativen Techniken, wie die Farbe in Wellen zu kämmen, erschaffen phantastische, dynamische Erscheinungen.
Diese Landschaft Tanguys ähnelt der Magrittes, indem beide durch ihre hohe Abstraktheit eine verwirrende Wirkung auf den Betrachter haben, die ihn zum Nachdenken bringt. Sowohl der Zuschauer, als auch der Maler, sind also nicht mehr von der objektiven Wirklichkeit begrenzt, sondern sie finden Platz für die Eindrücke ihres Inneren. Die Elemente, die in der Wirklichkeit nicht zusammen zu finden wären,und die Atmosphäre könnten zu einem fremden Planeten, zu einer Unterwasserwelt oder zu einem ganz anderen Ort gehören. Tanguy stellt hier aber keinen Traum dar, sondern eine mentale Landschaft, die sich an der Grenze des Erfundenen und des Erinnerten befindet.