Réne Magritte, Der Geschmack des Unsichtbaren, 1927, Öl auf Leinwand, 73 x 100 cm, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.

https://www.kunsthalle-karlsruhe.de/kunstwerke/Ren%C3%A9-Magritte/Le-Go-t-de-L'invisible/C774C820BF684CE7BF09B61EAC212283/


Im Vordergrund dieses für Magritte ungewöhnlich abstrakten Bildes steht eine schwarz-rote Figur, die einem kleinen Baum ähnelt. Davor schwebt ein Netz aus roten Linien und schwarzen Punkten, das wie ein Sternbild aussieht. Im Mittelgrund sind zwei weiße Figuren, die an zwei riesige Nullen mit zackigen Konturen erinnern. In der Luft schweben mehrere kleine schwarze und hellbraune „Wolken“, die perspektivisch nicht klar zu verorten sind. Der Hintergrund, der einer Unterwasser-Welt ähnelt, ist blau mit langen, welligen schwarzen Linien, die an Algen erinnern.

Das Werk besteht aus irritierenden, verwirrenden Elementen: Wo findet man so einen Ort? Ist das überhaupt eine Landschaft? Das Bild stammt tief aus dem Inneren und besteht aus irrationalen, verdrängten Gefühlen: Das ist die Landschaft des Unterbewusstseins.

Die Doppeldeutigkeit des Titels („Der Geschmack des Unsichtbaren“ oder „Die Lust am Unsichtbaren“), gemeinsam mit der Abstraktheit des Gemäldes, soll verdeutlichen, wie wenig wir Wörtern und unserem eigenen Sehen vertrauen können – ein wiederkehrendes Thema der Kunst Magrittes.